5. März 2024

Schule

Das erste Mal im Opernhaus

Die BWSZO Wetzikon besteht nicht nur aus Lernen und Arbeiten. Man kann auch mit der Klasse viel Spass haben, meint Jan Schmalz in seinem Erlebnisbericht. Die Lernenden der WBK 2 besuchten eine Vorstellung im Opernhaus Zürich und liessen sich von der Magie der alten französischen Kultur berieseln. Barkouf heisst das bezaubernde Stück, das sie sich gemeinsam angesehen haben.

Die Oper hat 1860 der begnadete Komponist Jacques Offenbach geschrieben und handelt von einem Hund namens Barkouf, der durch den Grossmogul zum Statthalter eines kleinen Ortes gemacht wurde. Mit dieser äusserst vorlauten Anspielung auf die Regierung des zweiten französischen Reichs provozierte Offenbach die Pariser Zensur, so dass das Stück kurz nach der ersten Aufführung verboten wurde.

Nach der musikalischen Leitung von Jérémie Rhorer und der Inszenierung von Max Hopp wurde dieses namhafte Stück im Opernhaus Zürich wiederbelebt. Das Bühnenbild nach Marie Caroline Rössle war sowohl einfach als auch genial: Eine simple Empore, die durch ihre Drehfunktion einen Endloseffekt bekam und die so viel Spielraum bot, wie es einer so rumreichen Oper würdig ist.

Die Vorstellung begann um 20.00 Uhr und schon der erste Ton hat die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine neue Erlebnisebene gebracht. Ein wunderbarer Chor ertönte, der von so vielen Stimmen geprägt wurde, dass es sich anhörte, als ob tausende von Menschen ihre Stimme zu einer vereinen würden. Die Einzelleistungen von den Hauptfiguren waren glamourös und die Schauspielkunst des Erzählers war bemerkenswert. Man wurde förmlich durch das gesamte Stück getragen. Die gesamte Oper lang waren alle Handlungen so klar, obwohl alles auf Französisch war und die Untertitel nicht besonders hilfreich waren. Es wurde eine riesige Bandbreite für die verschiedensten Zuschauerinnen und Zuschauer geboten.

Trotz der vielen humorvollen Aspekte ging die Seriosität zu keinem Zeitpunkt vergessen. Wie in vielen Opern gab es auch in Barkouf eine Liebesgeschichte zwischen Maïma und Saëb, welche am Ende wieder vereint werden. Genau diese Maïma hat mit List und Verstand den Grossmogul ausgetrickst und wurde zur Übersetzerin für Barkouf. Durch die Tatsache, dass Barkouf nur bellen konnte, war es Maïma möglich, alles zu behaupten, was sie wollte, um dem Volk ein besseres Leben zu bescheren. Aufgrund dieser Umstände plante ein kleines Grüppchen von Verschwörern die Vergiftung von Barkouf. Während des abendlichen Banketts wurde Barkouf Gift in den Wein geträufelt. Maïma jedoch ahnt etwas und fordert den Anführer der Attentäter auf, denselben Wein zu trinken, worauf der Coup auffliegt. Barkouf ist gerettet, Maïma und Saëb sind glücklich verheiratet und das Volk feiert.

Nach dem aufregenden Auf und Ab in der Opernwelt mussten wir uns leider wieder auf den Heimweg begeben, da es ja schon 23.00 Uhr war. Am nächsten Tag wurde uns der frühmorgendliche Unterricht erspart und wir durften die nächtliche Exkursion zuerst einmal mit einer ordentlichen Mütze Schlaf sacken lassen und noch etwas von unserem ersten Opernbesuch mit der Klasse träumen.

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